W O H N E N   I N   B E R N

BERN


Aufgabenstellung

Das Quartier Länggass soll sein Verdichtungspotential durch Neubauten weiter ausschöpfen. Zudem sollte der Frage nachgegangen werden, wie viel Raum eine Person benötigt, weshalb «Wohnen auf knappem Raum» als Semesterthema vorgegeben wurde. Ausgangslage für die Gesamtanlage bildete eine «Raumzelle», welche mit einem zugelosten Referenzobjekt entworfen wurde und den Zugang zur entwerferischen Auseinandersetzung ermöglichte.

 

Architektonisches Konzept

Als Ersatzneubau übernimmt der Entwurf die städtebauliche Lage des Vorgängerbaus aus den 70er-Jahren. Durch die Ausformulierung eines markanten, massiven Kopfbaus wird die Vermittlung zum sich aufspannenden Strassenraum der Neufeldstrasse und den Ralligplatz gesucht. Ein Lichthof über alle Geschosse durchbricht im Innern die kubische Volumenstruktur und tritt mit der vertikalen Haupterschliessung als «Spalt» in die äussere Schicht. Im Erdgeschoss soll mit diversen öffentlichen und halb-öffentlichen Nutzungen wie einem Saal oder Ladengeschäften eine Durchmischung von Bewohnenden und Publikum ermöglicht werden und so zur Quartierbelebung beitragen. Ausgehend vom Turmbau erschliesst eine Rue Intérieure die einzelnen Wohnungen, wobei jeweils zwischen vier Wohnungseingängen eine gemeinschaftlich nutzbare Vorzone entsteht. Die Verwebung mit dem rückwärts liegenden Gartenraum wird durch eine fächerartige Gebäudestruktur ermöglicht, welche zudem die Fassadenabwicklung und somit den Lichteinfall für die Kleinwohnungen maximiert. Mit der Materialisierung und Wahl von mehrfarbigem Sichtbackstein, horizontal gegliederten Geschossfriesen in hellem Elementbeton und Metalloberflächen in Baubronze/Messing wird eine Charakteristik gesucht, welche sich selbstbewusst von der umgebenden Heterogenität abhebt.

 

Wohnungskonzept

Die Konzeption der Wohnungen entspricht in der Grundidee jener der Referenz des Borthwick Castle in Schottland, wobei eine grosse Halle von einer massiven, raumhaltigen Wandschicht umgeben ist. Mit der Subtraktion der Wand entstehen Wandnischen für Nutzungen wie Schlafen, Arbeiten und Kochen und ermöglicht ein «Leben in der Wand». Die holzverkleideten «warmen» Nischen unterscheiden sich von der «kalten» Halle.  

Art

Neubau / Entwurf

 

Jahr

Studie 2020

 

Auftraggeber

Semesterarbeit FS2020

Architekturstudium ZHAW